Inhalt
Dieser Kurs richtet sich an pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen (gemäß Personalvereinbarung zum KiBiZ Stand: 04.08.2020) mit mindestens 3-jähriger Berufserfahrung, die im Rahmen des Schutzauftrages nach § 8 a SGB VIII eine beratende Funktion als "insoweit erfahrene Fachkraft" und/oder koordinierende Funktion im Rahmen des institutionellen Schutzkonzeptes wahrnehmen oder sich für solche Aufgaben qualifizieren möchten.
Der Gesamtkursumfang beträgt 14 Kurstage: 7 zweitägige Module
1. Modul: Rechtsgrundlagen und Gefährdung des Kindeswohls
2. Modul: Gefährdungseinschätzung und Handlungsschritte nach §8a
3. Modul: Institutionelle Schutzkonzepte und Prävention von sexualisierter Gewalt
4. Modul: Grundlagen für Beratungen als insoweit erfahrene Fachkraft
5. Modul: Kollegiale Fallberatung
6. Modul: Aspekte von Kindeswohlgefährdung: Blick auf Bindung und Traumakompetenz in der Kita
7. Modul: Abschlusskolloquium
Zwischen den Modulen wird es Treffen in Kleingruppen zur kollegialen Fallberatung oder spezifischen Fragestellungen geben. Diese Treffen sind Bestandteil des Zertifikatskurses. Die Termine muss die Kleingruppe selbst organisieren.
Voraussetzungen zur Erlangung des Zertifikats:
• Anwesenheit im 1. Modul
• Anwesenheit (mind. 80%) und aktive Teilnahme im Kurs
• Kleingruppentreffen zwischen den Modulen (ca. 7,5 Std.)
• Abschlussarbeit (6-10 Seiten)
• Teilnahme am Kolloquium
Nutzen
Ziel dieses Zertifikatskurses ist,
• das Thema Kinderschutz/Kindeswohlgefährdung in der Einrichtung professionell zu behandeln
• eine Gefährdungseinschätzung bei Hinweisen auf eine mögliche Kindeswohlgefährdung anhand von methodischen Vorgehensweisen vornehmen zu können
• Handlungsschritte nach §8a anzuwenden
• die Erweiterung der Beratungskompetenz
• Hinweise zur Erstellung/Überprüfung eines Kinderschutzkonzeptes für Kita
Zeitrahmen / Programm
Zeitrahmen/Programm:
Seminarzeiten:
1. Tag 10:00 - 18:00 Uhr
2. Tag 09:00 - 17:00 Uhr
Modul 1: 10.-11.04.2025
Modul 2: 15.-16.05.2025
Modul 3: 26.-27.06.2025
Modul 4: 25.-26.09.2025
Modul 5: 26.-27.11.2025
Die Termine für 2026 werden noch bekannt gegeben.
Modul 7: April 2026
Der Gesamtkursumfang beträgt 14 Kurstage: 7 zweitägige Module
1. Modul: Rechtsgrundlagen und Gefährdung des Kindeswohls
2. Modul: Gefährdungseinschätzung und Handlungsschritte nach §8a
3. Modul: Institutionelle Schutzkonzepte und Prävention von sexualisierter Gewalt
4. Modul: Grundlagen für Beratungen als insoweit erfahrene Fachkraft
5. Modul: Kollegiale Fallberatung
6. Modul: Aspekte von Kindeswohlgefährdung: Blick auf Bindung und Traumakompetenz in der Kita
7. Modul: Abschlusskolloquium
Zwischen den Modulen wird es Treffen in Kleingruppen zur kollegialen Fallberatung oder spezifischen Fragestellungen geben. Diese Treffen sind Bestandteil des Zertifikatskurses. Die Termine muss die Kleingruppe selbst organisieren.
Voraussetzungen zur Erlangung des Zertifikats:
Anwesenheit im 1. Modul • Anwesenheit (mind. 80%) und aktive Teilnahme im Kurs • Kleingruppentreffen zwischen den Modulen (ca. 7,5 Std.) • Abschlussarbeit (6-10 Seiten)
• Teilnahme am Kolloquium
1. Modul: Rechtsgrundlagen und Gefährdung des Kindeswohls
In diesem Modul werden die rechtlichen Grundlagen zur Arbeit im Kinderschutz vermittelt. Des Weiteren geht es um verschiedene Formen von Kindeswohlgefährdungen und einige Hinweise zu Kriterien zum Erkennen und Einschätzen des Gefährdungsrisikos. Außerdem findet eine erste Klärung der Rolle und Aufgaben der Kinderschutzfachkraft in Kindertageseinrichtungen statt.
Lerninhalte:
• Rechtsgrundlagen (GG Art. 6, § 1631 BGB, §§ 8a, 8b, 45, 47, 72a SGB VIII, § 1666 BGB) • Eigenes Verständnis von Kinderschutz und Kriterien für Kindeswohlgefährdungen entwickeln • Klärung von Auftrag, Rolle und Aufgaben einer Kinderschutzfachkraft
2. Modul: Gefährdungseinschätzung und Handlungsschritte nach §8a
Im zweiten Modul findet anhand von eigenen, aktuellen Fallbeispielen der Teilnehmenden eine Vertiefung zum Thema Gefährdungseinschätzung statt. Neben dem Ausfüllen eines Einschätzungsbogens gilt es, sowohl Ressourcen und Schutzfaktoren zu erkennen und miteinzubeziehen, als auch Risikofaktoren zu benennen und einzuschätzen. Auf dieser Grundlage wird eine Prognose der möglichen Schädigung des Kindes, der weiteren Entwicklung der Situation und zur Kooperationsbereitschaft der Eltern erstellt. Des Weiteren erfolgt eine Auseinandersetzung mit Handlungsschritten bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung nach §8a SGB VIII und möglichen Blockaden.
Lerninhalte:
• Umfassende Gefährdungseinschätzungen und Erstellen von Prognosen bei Kindeswohlgefährdungen • Handlungsschritte bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung nach §8a SGB VIII
3. Modul: Institutionelle Schutzkonzepte und Prävention von sexualisierter Gewalt Jede Kindertageseinrichtung benötigt ein eigenes Schutzkonzept und verbindliche, professionelle Vorgehensweisen bei einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung, die in diesem Modul erarbeitet oder überprüft werden. Dazu gehören auch Strukturen, wie innerhalb der Einrichtung, mit Leitung, dem Träger und den Eltern das Thema Kinderschutz mit dem Fokus auf die Grundbedürfnisse von Kindern kommuniziert wird. Außerdem wird der Blick erweitert auf mögliche Gefahren innerhalb der Kita und der Beachtung der Meldepflicht. Auf das Thema Verdacht auf sexualisierte Gewalt gegen Kinder wird gesondert eingegangen.
Lerninhalte:
• Sexualisierte Gewalt gegen Kinder erkennen und handeln • Institutionelle Schutzkonzepte zur Prävention und Intervention in der Kita
4. Modul: Grundlagen für Beratungen als insoweit erfahrene Fachkraft
Als insoweit erfahrene Fachkraft braucht man Beratungskompetenz und ein eigenes Beratungskonzept. Dazu lernen die Teilnehmenden Grundlagen und Fragetechniken aus der systemischen Beratung kennen. Durch Übungen und Reflexion setzen sie sich mit ihrer Berater:innenrolle als Kinderschutzfachkraft auseinander. Dabei wird auch thematisiert, wie man einen Schutzplan für ein einzelnes gefährdetes Kind erstellen kann. Teil der Beratungsgespräche kann es auch sein, andere Fachkräfte auf Elterngespräche im Kontext von Kindeswohlgefährdung vorzubereiten.
Lerninhalte:
• Individuelle Schutzpläne erstellen und Beratungskompetenz entwickeln • Ressourcenorientierte Gesprächsführung und systemische Fragestellungen • Elterngespräche im Kontext Kinderschutz
5. Modul: Kollegiale Fallberatung
In diesem Modul stellen wir das Modell „Kollegiale Fallberatung“ vor und üben es anhand der von den Teilnehmenden mitgebrachten Fallbeispiele aus der eigenen Praxis. Dieses Modell ist besonders gut geeignet, um mit Kolleg:innen gemeinsam nach Lösungen zu suchen, professionelles Handeln zu fördern und Vorgehensweisen kollegial abzusichern. Dabei wird sozialpädagogisches Fallverstehen und Hypothesenbildung thematisiert und geübt. Des Weiteren geht es darum, andere örtliche Anlaufstellen, Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten in die Beratung einzubeziehen.
Das Thema Aufruhr im Team durch sexualisierte Übergriffe unter Kindern und Wege aus der Eskalationsspirale wird am zweiten Tag anhand eines Fallbeispiels erarbeitet.
Lerninhalte:
• Kollegiale Fallberatung moderieren mit Fallbeispielen aus dem Kurs • Sexualisierte Übergriffe unter Kindern und Wege aus der Eskalationsspirale
6. Modul: Aspekte von KWG: Blick auf Bindung und Traumakompetenz in der Kita
Im Kontext Kinderschutz ist Grundlagenwissen zu den Themen Bindung und Trauma besonders wertvoll, weil gefährdete Kinder häufig unsichere Bindungen und Traumata entwickeln. Als Kinderschutzfachkraft unterschiedliche Bindungsqualitäten zu erkennen und Anregungen zu sicheren Bindungsbeziehungen zu geben wird in diesem Modul erarbeitet. Darauf aufbauend geht es darum, wie ein Trauma entsteht und wie man in der Kita traumatisierte Kinder unterstützen kann.
Lerninhalte:
• Verschiedene Bindungsmuster und Förderung der Bindungsqualität
• Traumakompetenz in der Kita
7. Modul: Abschlusskolloquium
Alle Teilnehmenden müssen zum letzten Modul eine kleine schriftliche Hausarbeit (6-10 Seiten) abgeben. Basis des Abschlusskolloquiums ist ein ca. 20-minütiges Gespräch über die zuvor eingereichte Hausarbeit. Im Anschluss daran findet am Abend ein besonderes Abendessen statt und die Teilnehmenden können miteinander feiern.
Zum Abschluss des Kurses wird ein Blick in die Zukunft gewagt und es findet die Übergabe der Zertifikate statt.
Lerninhalte:
• Präsentation und Integration fachlicher und persönlicher Lernprozesse • Selbstfürsorge
Methoden
Referat und Erarbeitung der Themen in der Großgruppe, Diskission und Austausch, Vertiefung in Kleingruppen, kollegiale Beratung, Arbeitshilfen und Materialien
Zulassungsvorraussetzung:
Pädagogische Fachkräfte (gemäß Personalvereinbarung zum KiBiZ Stand: 04.08.2020) mit mindestens 3-jähriger Berufserfahrung in Kindertageseinrichtungen
Eine Anmeldung ist nur für den kompletten Kurs möglich.
Anbieter
LWL-Bildungszentrum Jugendhof Vlotho
Referentin / Referent
Stefanie Schneider
Dipl.-Pädagogin
Marita Brümmer
VHT-Masterclass Ausbilderin SPIN-DGVB, Traumapädagogin und Safe Mentorin
Christian Peitz
Dipl.-Pädagoge
Jutta Kuhnhenn
Erzieherin, Systemische Familienberaterin, Kinderschutzfachkraft, DKSB
Auskunft zu Anmeldung und Organisation